... Reaktion war nicht die erwartete. Er stützte lediglich das Kinn in seine Hand und nickte bedächtig. Nefer sah ihn enttäuscht an und fragte: „Du hast es schon gewußt?!“ „Nein, ich habe lediglich von meinen Informanten gehört, daß Tutu schon vor Tagen Achetaton verlassen hat, angeblich um sich in Theben über die Unruhen um das mitannische Reich und natürlich auch über die inneren Querelen im Land umzuhören.“ Er schüttelte erbost den Kopf. „Aber daß es schon soweit fortgeschritten ist...... Wir müssen umgehend die Rückreise antreten. Vielleicht ist noch was zu retten. Hast du sonst noch etwas herausgefunden?“ Gespannt blickten seine hellbraunen Augen sie an. Nefer senkte bedrückt den Kopf. „Nein, Herr. Ich hab noch nach dem Rezept des Arztes für den Inhalt des Säckchens gesucht, aber er muß es mitgenommen haben.“ Haremhab drückte Nefer ein paar Kupferdheben in die Hand und sagte tröstend: „Du hast dein Bestes gegeben und auch Einiges herausgefunden. Hör zu! Ich werde versuchen bis morgen früh ein Schiff zum Auslaufen fertig machen zu lassen und sofort einen Berittenen losschicken. Kauf dir Kleidung und Schuhe und schau, daß du bei Sonnenaufgang am Hafen bist. Diese letzte Nacht wirst du noch im Tempel verbringen müssen. Es wird dir nichts geschehen. Dich hat doch niemand wiedererkannt, oder?“ Nefer schüttelte den Kopf. „Gut, dann bis morgen.“ Als Nefer mit besorgten Gedanken und gesenktem Kopf das Zimmer verließ hörte sie ihn noch leise murmeln: „Und paß auf dich auf.“ Auf dem Weg zum Haus des Lebens kaufte Nefer ein paar unauffällige Frauengewänder, ein Paareinfache, aus Schilf geflochtene Sandalen und – mit Leichenbittermiene – eine Perücke. Im Tempel schien man ihre Abwesenheit kaum bemerkt zu haben. Sie brachte ihre Einkäufe in ihr Zimmer, dann arbeitete sie noch eine Weile im großen Behandlungssaal und zog sich schließlich in ihren kleinen Raum zurück. Es war eine sehr schwüle Nacht, so zog sie ihr Gewand aus, behielt nur die Bandage an und legte sich auf ihr unbequemes Lager. Schlaflos wälzte sie sich auf der Liegestatt herum. Es war drückend heiß und irgendwann gab Nefer es auf einschlafen zu wollen. Sie erhob sich, zündete eine kleine steinerne Öllampe an und zog sich ihr Kapuzengewand wieder über. Sie wollte im Tempelgarten spazierengehen bis sie müde war, vielleicht würde sie dann einschlafen können. Leise ging sie durch die Gänge und Innenhöfe bis sie eine kleine Pforte erreichte.  ...
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