... seine Gemahlin aufzuhetzen. Das einzig Gute war, daß sie Eye und Tutu anscheinend schon von Anfang an durchschaut hatte. „Vielleicht sollte ich Nofretete warnen?“ Murmelte Nefer in ihr Kissen. Sie nahm sich vor, zumindest eine Anspielung fallenzulassen. Schließlich konnte sie ja nicht erzählen, daß sie Pharao und seine Mutter belauscht hatte. Damit hatte sie ihr Gewissen beruhigt und schlief im Gedanken an ihr Erlebnis unter dem Hängebaum doch noch glücklich ein.
                *
Nefer konnte ihr Vorhaben, Nofretete zu warnen, nicht wahrmachen. Sie wurde tagelang nicht zu ihrer Königin gerufen und auch die Bediensteten wussten nichts zu berichten. Anchesenpaaton schien zwar etwas zu ahnen, aber auch sie rückte nicht mit der Sprache heraus. Nefer ging täglich stundenlang in den Gärten spazieren und fütterte und streichelte die anhänglichen Palastkatzen um sich abzulenken und die Zeit zu überbrücken, bis zu den seltenen Treffen mit Antef, die sie ein wenig über die Ungewissheit hinwegtrösteten, was Tejes Anwesenheit für einen Einfluß auf ihr bisher friedliches Leben in Achetaton haben würde. Auch der Arzt zuckte nur ratlos die Schultern, wenn Nefer ihn nach den Ereignissen um das Königspaar fragte. Endlich, nach vier langen Tagen ohne Nachricht, wurde sie zu Nofretete bestellt. Während sie zu den königlichen Gemächern eilte fiel ihr ein, daß Antef ihr doch eine Information gegeben hatte: er hatte über zu wenig Zeit geklagt. Anscheinend hatte sich Echnaton, nach dem Gespräch mit Teje, sehr aufgeregt und hätte beinahe wieder einen Anfall erlitten, deswegen hatte der Arzt nicht gewagt, ihn über längere Zeit alleine zu lassen. Ob zu einem späteren Zeitpunkt ein Gespräch mit Nofretete stattgefunden hatte, konnte er jedoch nicht sagen.Das alles hörte sich nicht gut an und so betrat Nefer schon in gedrückter, Übles ahnender Stimmung den Raum und wurde fast von ihrer Königin umgerannt. Nofretete hastete durch die Zimmer daß ihr leichtes goldenes Gewand flatterte und warf wütend hier ein Gewand zu Boden, dort ein Paar Schuhe. Ihre Amme, Tiji, folge ihr jammernd und eine Dienerin sammelte die verstreuten Utensilien wieder auf und legte sie sorgsam in zwei bereitstehende große Truhen. Als die Königin Nefer sah, unterbrach sie ihre hektische Tätigkeit und kam auf sie zu. Sie atmete tief durch um sich zu beruhigen und sprach: „Nefer, mein Kind,“ sie nahm ihre beiden Hände in die ihren, „es tut mir sehr leid,  ...
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