... wenn sie ihn sich etwas näher ansah. Zumindest würde er ihr sicher mit Auskünften über Heilpflanzen und Kräuter behilflich- und ihr somit von Nutzen sein können.
                *
Endlich war der Abend hereingebrochen. Die untergehende Sonnenscheibe sandte nur noch ein paar dunkelrote Strahlen über den Horizont. Im Palastgarten und im Innenhof eilten die Diener umher, um hunderte von Fackeln und Kohlebecken zu entzünden welche die hereinbrechende Nacht erhellen sollten. Auch in den vielen Teichen und Seen schwammen, auf kleinen hölzernen Flößen, winzige Öllämpchen und spiegelten sich tausendfach gebrochen in den von der leichten Brise gekräuselten Wasseroberflächen. Nefer war unter dem Gekicher und hektischen Schaffen der Dienerinnen von Anchesenpaaton, welche ihr diese ausgeliehen hatte, für das Fest hergerichtet worden. Als sie nachher in die polierte Kupferscheibe an der Wand ihres Gemachs blickte, erkannte sie sich selbst nicht wieder. Sie bedankte sich bei den Mädchen und sah nachdenklich ihr Spiegelbild an. Das rötliche Haar war nach Art der Perücken geschnitten worden, die der derzeitigen Mode entsprachen und man hatte es mit Perlenfäden durchflochten, so daß es im Licht des Alabasteröllämpchens, welches auf ihrem Waschtisch stand, in allen Rot- und Rosatönen schimmerte. Ihre Lieder waren mit Goldstaub gepudert, der grüne Malachit hatte nicht zu dem Bernsteinton der Iris gepaßt. Die Augen und die Brauen waren mit schwarzer Kohle nachgezogen. Die Lippen hatten sie nicht gefärbt, da sie eine natürliche frische Röte besaßen. Alles in allem war Nefer recht zufrieden mit ihrem Aussehen. Nur zwei Sachen hatten einen Schatten auf ihre Vorfreude das Fest betreffend geworfen: die eine war, daß sie den ihrer Ansicht nach unbequemen und mit der Zeit ekelhaft öligen Parfümkegel auf dem Kopf tragen musste, die andere, daß ihr feines goldenes Gewand unterhalb der Brust endete. Es schloß in einem, passend zumHaar, perlenbesetzten Gürtel ab. Das Mädchen wusste wohl, dass dies der momentanen Mode entsprach und die meisten Damen es so trugen; ihre jugendliche Schamhaftigkeit konnte sich jedoch einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden, den Busen so frivol zur Schau zu stellen. Nefer hatte mit der Schneiderin, die stur auf diesem Schnitt bestand, gestritten, hatte geweint und schließlich Nofretete angefleht. Endlich hatte die Königin mit mildem Lächeln den Raum verlassen und war kurz darauf mit einem sehr breiten,  ...
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