... er wütend den Lederhelm mit den Händen zerknautschte. „Also gut, kommt mit!“ Bellte er knapp und Nefer erhob sich gottergeben und folgte ihm. Sie mußte beinahe rennen, um sich seinem Schritt anzupassen. Sie erreichten eine Pforte, die hinaus in den Garten führte und aufatmend blickte sich Nefer um. Weiter hinten sah sie die Brücke, die zum Tempel führte. Sie war ein elegantes überdachtes Gebilde und die Geländer waren aus geweißtem Holz und mit geschnitzten Blumenornamenten verziert. Der Garten, welchen sie jetzt im Stechschritt durchquerten, war ein wahres Paradies. Überall Palmen, Blütenpracht, Obstbäume und dazwischen verteilt wunderbare kleine Seen und Bachläufe, die der Bewässerung dienten. Die Gewässer waren von Schilf umwachsen und von Sykomoren beschattet. Seerosen bedeckten Teile davon und bunte Fische tummelten sich darin. Die Wege waren mit Platten belegt und die Bäche von kleinen Stegen überspannt. Haremhab erreichte vor ihr ein schmuckloses aber adrettes langgezogenes Gebäude und betrat es durch ein offenstehendes großes Tor. Nefer folgte ihm und hatte schon an den Geräuschen und dem Geruch erkannt, daß es sich um den Marstall des Pharao handelte. Auch dieses Gebäude war großzügig angelegt, wie alles in Achetaton. Die Pferde konnte frei laufen in geräumigen Boxen, welche durch große viereckige Fenster mit Licht und Luft versorgt wurden. Das Gebäude war rechteckig und besaß an beiden kurzen Seiten ein Tor. Die Boxen der Tiere liefen an den langen Seiten entlang und in der Mitte befand sich ein großer Innenhof, der zum Putzen und einspannen der Pferde genutzt wurde. Dort stand auch schon, auf Hochglanz poliert, der Streitwagen von Haremhab mit zwei edlen Rappen davor. Sie wurden von einem Soldaten gehalten, während Haremhab den Wagen erklomm, sich breitbeinig hinstellte und die Zügel in die Hand nahm. Nefer war ganz aufgeregt, sie war noch nie auf einem Streitwagen gefahren und es war auch ziemlich unüblich, dies Frauen zu gestatten. Da aber Nofretete einen Ausnahmestatus gegenüber vergangenen Herrschergattinnen einnahm und Amenophisgleichgestellt war, wurde den Frauen während der Regierungszeit von Amenophis IV so gut wie alles erlaubt, was Männer durften – sofern sie es überhaupt wollten oder konnten. Vorsichtig betrat sie den engen Wagen und Haremhab wandte ihr sein grantiges Gesicht zu. „Halte dich an dem Geländer fest und stell dich hin wie ich!“ Sprach`s und schon ging es los. Immerhin war er so  ...
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