... standen im gelben Sand der beginnenden Wüste. Das Kind durchquerte den Ort in dessen Mitte es eine Art Dorfplatz gab. Am Rande dieser kleinen runden Fläche stand eine schilfgedeckte Rundhütte, welche die anderen Bauten des Dorfes etwas überragte. Das Mädchen klappte eine aus Palmwedeln geflochtene Tür zur Seite und betrat den düsteren Raum. Es gab nur ein kleines Fenster, welches mit einem dünnen Leinenstreifen verhängt war, um nicht zu viele Fliegen einzulassen. Das Gebäude war von einer Art Vorhang in zwei Bereiche abgetrennt. Im Vordergrund hantierte eine große, schlanke Nubierin mit Tiegeln und Töpfchen. Lächelnd wandte sie sich dem Kind zu und nahm die mitgebrachten Kräuter in Empfang. Der Vorhang hinter der Frau stand einen Spalt breit offen, und man konnte zwei primitive Lagerstätten erkennen. Die Frau schob dem Mädchen einen Holzhocker hin und bat sie Platz zu nehmen. Neugierig und bewundernd beobachtete die etwa Fünfjährige ihre Mutter bei der Zubereitung von Salben und Tränken. Ihre klugen gelben Augen verpaßten keine Bewegung. Während die Frau hantierte fuhr sie hin und wieder liebevoll durch das weiche Haar ihrer Tochter und erklärte ihr nebenbei, was sie gerade braute. Das Kind sah schweigsam noch eine gute Zeit lang der schönen schwarzen Frau zu, dann fragte es mit leiser aber fester Stimme: „Mutter, warum spielen die anderen Kinder nicht mit mir?“ Die Frau warf ihr einen langen, nachdenklichen Blick zu, ehe sie zu einer Antwort ansetzte. Es war ihr klargewesen, dass diese Frage irgendwann auftauchen würde und sie überlegte eine Weile ehe sie bedächtig anfing zu reden: „Ich muß weiter ausholen, um dir das zu erklären,“ sagte sie behutsam, „denn es hängt mit deiner Abstammung und deiner Geburt gleichsam zusammen.“ Nefer machte eine ungeduldige Geste und die Mutter fuhr fort zu erzählen: „Es ist einige Jahre her, da verschlug es einen Handelsreisenden in unser Dorf.“ Während sie mit leiser Stimme sprach, ging sie automatisch weiter ihrer Arbeit nach. „Er war von seiner Route weit abgekommen und hatte in einem verzweifelten Kampf mit der Strömung am Katarakt sein Schiff mitsamt Mannschaft verloren. Manche Kapitäne unterschätzen die wütende Kraft des Wassers, wenn es um die Inseln und Felsen schießt. Nur bei Hochwasser kann man die Schnellen relativ gefahrlos überwinden. Erschöpft und schwer verletzt konnte er sich bis hierher schleppen. Der Dorfratwar umgehend zusammengetroffen und hatte beratschlagt,  ...
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