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Kurzromane
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... das einzige Wort der Erklärung, welches sie zu dieser Aktion zu hören bekam, von einem verlangenden Blick auf die glänzende Wasserfläche begleitet. Wenig später stand der Capri einsam am Ufer, übersäht von den achtlos durcheinandergeworfe-nen Klamotten der Mädchen. Kichernd und sich gegenseitig naß spritzend standen diese im See, so wie sie Gott erschaf-fen hatte. Da sie keine Badesachen dabei hatten und sich trotz Sonne, Wonne und Hitze – oh Wunder – keine ande-ren Badegäste an den See verirrt hatten, bot sich das Nackt-baden ja regelrecht an. Entspannt und abgekühlt saßen sie wenig später wieder „angehäst“ (bekleidet) im Auto und setzten die Reise fort. Am Anfang wunderten sie sich nicht, als ihnen 2 junge Männer vom Wagen auf der Gegenfahr-bahn aus heftig zuwinkten, hupten und grinsten. So was kam bei jungen Frauen im Auto ja immer mal vor. Als aber der Familienpapa mit Frau und 3 Kids, wenig später der Opa mit Oma und Gebiß und noch etliches andere auch hupte, smilte (grinsen) und wedelte, kam`s den Mädels doch lang-sam spanisch vor. Karena beugte sich etwas vor, da ihr auf-gefallen war, dass die Blicke der interessierten Leute schein-bar immer erst auf der Motorhaube des Capri landeten, be-vor sie in Begeisterung ausbrachen. Ein breites Grinsen ü-berzog langsam ihr Gesicht, als sie den Grund der allgemei-nen Ekstase erblickte: fröhlich flatternd hing der knallrote Push-up-BH von Candi, nach der Badeunterbrechung schlicht und ergreifend vergessen, an der Capri-Antenne! In lautes Gelächter ausbrechend deutete Karena auf das „Reiz-wäsche-Fähnele“ und Candi bekam eine Farbe, als ob sie in den Rouge-Topf gefallen wäre. Mit allem Nachdruck bestand sie dann darauf, am nächsten Parkplatz herauszufahren und das zweideutige Übel schnellstens von seinem Platz zu ent-fernen.
Capri-Katastrophe
Es war erst gegen 15 Uhr an diesem Sonntagnachmittag als sie, nach dem BH-Intermezzo immer noch erheitert, die Kneipe in Roth erreichten und doch war schon einiges los. Die beiden Mädchen suchten sich einen Platz an der Theke und bestellten sich zuerst einmal einen Kaffee. Karena trank sonst sehr selten das heiße Gebräu, aber heute litt sie noch unter den Nachwehen des letzten Abends und der kurzen Nacht im Auto. Gegen 16 Uhr betrat Micki, gefolgt vom Sän-ger der Band, das Lokal und steuerte mit einem ...
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©Elena Merz
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