... den Steinbruch getigert und auch heute noch liebte sie diesen Ort. „Gut, meinte Candi und erhob sich, um ihre Ja-cke anzuziehen. Gitta wollte es ihr eben gleichtun, als sie zögerte und mit leuchtenden Augen eine sich nähernde Ges-talt anblickte. Karena und Candi erkannten den auf sie Zu-kommenden; es war Micki. Gitta ging einen Schritt auf ihn zu und er umarmte und küßte sie. Candi und Karena mus-terten die beiden verhohlen und wunderten sich, daß Gitta gar nicht die Farbe wechselte, als sie geküßt wurde. Aber sie gewöhnte sich wohl doch langsam daran. „I hatt heut gar net mit dir grechnat!“ rief sie erfreut, sah dann aber schuldbe-wußt auf Karena. „Aber i kann gar net bleiba. I hab Karena ond Candi versprocha, daß i no mit wohin geh.“ Candi und Karena tauschten einen verständnisinnigen Blick und Candi sagte zu Gittas großer Erleichterung: „Geh Knutscha, Gitta, dann könnat mr wenigschtens über di au no herzieha, ohne daß d ons störsch.“ Gitta wußte, wie`s gemeint war und zwinkerte ihnen dankbar zu. Karena hatte inzwischen auch ihre Jacke angezogen und die beiden verabschiedeten sich mit einem Winken, welches Gitta und Micki allerdings aus umarmungstechnischen Gründen nicht mehr mitbekamen. Als der Schuppen, mit einer Stunde Verspätung, tatsächlich schloß und Micki Gitta vor ihrer Wohnung abgesetzt hatte, fragte sie sich, noch in Erinnerung an Mickies langen Kuß versunken, was wohl Candi und Karena gerade taten. Bei aller Fantasie hätte sich die Gute wahrscheinlich doch nicht die tatsächlichen Ereignisse auf dem Steinbruch ausmalen können.
Neue Freunde
Die eben Erwähnten hatten, nach ihrem Tankstelleneinkauf und einem Anruf bei Candies Paul, daß es eher früh als spät werden könne, gerade den Parkplatz des Steinbruchs er-reicht. Karena parkte den Wagen. Anscheinend ging es ihr wieder etwas besser, denn unter Gelächter ließ sie den Sekt-korken gegen die Autodecke knallen und meinte zu Candi: „Fascht wie bei dir im Garta, gell?“ „Ja, zum Glück abr ohne Dusche!“ entgegnete Candi grinsend. Nachdem sie ein paar Schluck genommen hatten, fiel Karena auf, daß ja die Wiese, auf welcher sie Platz zu nehmen gedachten, noch ziemlich weit weg war. Dies war ein Problem, denn weit laufen konn-te und wollte sie nicht mehr, wobei ihr Candi voll ...
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©Elena Merz
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