... rief sie, sich von Klaus loseisend und hektisch aufspringend: es war der Ka-ter, der wie wild gorgste und würgte, während er aus dem Bett kroch um sich zu übergeben. Wahrscheinlich waren dies die Nachwehen seines ausgepumpten Magens vom Vor-tag. Karena hechtete sich auf das Tier, schnappte es und rannte los, wie ein Footballer sich einen Weg durch die Mö-bel bahnend, den armen Angeschlagenen unterm Arm. Sie erreichte in Rekordzeit die Dusche, wo sie den Kater absetz-te, weil die jetzt sicherlich passierende Sauerei sich von dort nachher leichter entfernen lassen würde. Nach getaner Ar-beit kehrte sie zum Bett zurück, setzte das Tier mit trösten-den Worten ab und kuschelte sich wieder an Klaus. Mitleidig strich ihr dieser übers Haar und meinte: „Armer Kater, arme Karena.“ Als er sie dann als Trostpflaster küsste, ging es ihr schon viel besser. Da, gerade als es wieder anfing interessant zu werden, begann es wieder zu `donnern`. Karena seufzte enttäuscht und erhob sich gottergeben. In dieser Nacht meinte es das Schicksal anscheinend nicht gut mit Klaus und Karena, denn als sich der Kater drei mal übergeben hatte und Karena dachte, dass endlich Ruhe sei, ertönte das ge-fürchtete Geräusch schon wieder. Als sie sich jedoch, inzwi-schen total erschöpft, wieder erheben wollte, drückte sie Klaus in die Kissen zurück und meinte milde grinsend: „Bleib liega, desmaul kotzt blos dr Micki ond der wird s Klo scho gfunda han.“ Klaus behielt recht und endlich konnten die zwei eng aneinandergeschmiegt doch noch ein paar Stunden schlafen.
Gesundes Misstrauen
Karena verbrachte traumhafte Wochen. Sie und Klaus trafen sich so oft sie konnten und manchmal übernachtete er auch bei ihr, weil sie sich gar nicht trennen wollten. Sie hatte nicht geglaubt, daß man so glücklich sein konnte. Wohl ge-rade deshalb konnte sie aber nicht verhindern, daß sich ab und zu das altbewährte Mißtrauen einschlich, obwohl sie geflissentlich versuchte, die gelegentlichen Anfälle von Angst zu ignorieren. Auch Gitta schien auf dem Weg zum Glück zu sein. Sie und Micki, der übrigens überhaupt keinen schwulen Eindruck machte, trafen sich immer häufiger. Es dauerte allerdings einige Zeit Gittas Schüchternheit und Zurückhaltung zu überwinden. Meistens waren Karena, Git-ta, Klaus und Micki zusammen unterwegs. Des öfteren schlossen sich ...
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©Elena Merz
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