Von drinnen dröhnte ihnen gedämpfter Lärm entgegen. Am Einlass stand nur noch ein einzelner bäriger Typ, dessen Oberarme Lena wohl kaum mit beiden Händen umfassen konnte. Die Tätowierung zeigte einen Totenkopf, welcher von einem zweischneidigen Schwert durchbohrt wurde. Wortkarg ließ er die zwei passieren. Ein im UV-Licht leuchtender Stempel auf dem Handrücken war die Eintrittskarte.
Benjamin war vom Inneren doch etwas überrascht. Zwar war die Einrichtung nicht gerade mehr modern, verbreitete aber trotzdem eine recht nette Atmosphäre. Laut Lenas Beschreibung musste es hier sogar mehrere Dancefloors geben. Das Öffnen der Tür verschluckte alle Nebengeräusche in einem Schwall lauer Musik.
Zahllose Körper bebten exstatisch auf der Tanzfläche, andere standen am Rand und starrten auf das Meer aus blitzenden Lichtern und undurchdringlichem Qualm. In der Luft lag ein schwerer, feuchter Geschmack von Zigarettenrauch, Alkohol und Schweiß.
Bens Finger tasteten über den weinrotem Veloursstoff, mit welchem die Wand bespannt war. Fast wie im Kino, ging es ihm durch den Kopf. Er folgte Lena, welche sich einen Weg durch die dicht gedrängte Menschenmasse bahnte. In einer dunklen, unbeleuchteten Wandnische erahnte er vage die Schatten eines ineinander verschlungenen Pärchens. Im Vorbeigehen konnte er sehen, wie sich ihre Münder aufeinander pressten, dann entschwanden sie seinen Blicken. Die Anwesenheit so vieler Menschen war wohltuend, nachdem sie fast eine Stunde durch die menschenleeren Straßen gelaufen waren.
Lena kämpfte sich bis zur Bar vor. Sie hatte bereits etwas bestellt und lächelte Ben zu. Dieser drängte sich neben sie.
„Ich habe gleich für dich mitbestellt. Der erste Drink geht auf mich.“-
Ben nickte und nahm sein Glas entgegen. Obwohl er die einzelnen Worte nicht verstand, so hatte er doch deren Sinn erfasst. Er beobachtete Lena, wie ihr Glas sanft das seine berührte, bevor sie es in einem Zug leerte. Benjamin setzte an, doch der feurige Inhalt ließ ihn Husten. Wie glühende Lava lief es seinen Rachen hinunter. Er schluckte! Diese Blöße wollte er sich nicht geben. Nach einem ...
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