Ich zerrte am Sargdeckel und ich hatte Glück, da dieser sich ziemlich leicht öffnen ließ. Ein fürchterlicher Gestank aus Verwesung, Leiche und Ungeziefer kam mir entgegen. Die Leiche war schon bis auf ein paar Hautfetzen zersetzt und der Totenschädel starrte mich unheimlich an. Ich schluckte ein paar Mal, bis ich hineingriff und die Leichenteile herausholte. Ich tat sie soweit es ging in den Eimer und den Rest legte ich daneben. Den Totenschädel legte ich beiseite. Etwas in mir sagte, dass ich diesen vielleicht später noch brauchen könnte. Dann machte ich den Sarg wieder zu und schaufelte die Erde in das Loch zurück.
Doch was sollte ich jetzt mit den Leichenteilen machen? Ich hatte keinen Müllbeutel oder Ähnliches dabei und so überlegte ich hin und her. Mein Blick fiel auf das benachbarte Grab und so musste ich nicht mehr lange nachdenken. Ich sah auf die Uhr und merkte, dass ich mich beeilen musste, um vor Sonnenaufgang fertig zu werden.
Ich schaufelte das andere Grab also auch frei und versuchte den Grabdeckel zu öffnen. Dieser war allerdings mit schweren Eisennägeln verschloss worden und so war es unmöglich ihn ohne Werkzeuge zu öffnen. In der Ferne sah ich auch schon die ersten Sonnenstrahlen und so warf ich alle Knochen in das Grab hinein und schaufelte die Erde wieder rauf. Den Totenschädel versteckte ich in einer Hecke und beinah hätte ich vergessen die Blumen wieder auf die Gräber zu legen.
Zufrieden und müde machte ich mich auf den Weg nach Hause. Ich verstaute den Spaten und alle anderen Sachen wieder ordentlich im Schuppen und wollte ins Haus gehen.
Kapitel 13
?Wo kommst du denn her?!?, empfing mich meine Mutter. Damit hatte ich allerdings schon gerechnet, da ich wusste, dass sie Frühschicht hatte und garantiert auf mich warten würde und so hatte ich mir schon eine Ausrede parat gelegt. Also antwortete ich ohne zu zögern: ?Wir haben nachts ´ne Schnitzeljagd gemacht und da bin ich ´n paar mal hingefallen.? Ich drückte mich an meiner Mutter vorbei und ging duschen. Ob sie die Ausrede geglaubt hatte, konnte ich nicht sagen, da ich mich nicht umdrehte um sie anzusehen, zumindest sagte sie nichts dagegen und stellte auch keine Fragen. Als nächstes legte ich mich ins Bett und schlief bis zum Nachmittag.
Als ich aufwachte, war ich entsetzt. Es war viel später geworden als erwartet. Ich zog mich schnell an und stylte mich. Die letzten Vorbereitungen mussten getroffen werden und der Ruf nach Rache wurde immer lauter. Ich ging in die nächst beste Apotheke und wollte ein starkes ...
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