An den Tagen zuvor - Seite 16 von 87

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... zaghaft und versuchte möglichst cool und gleichzeitig ein wenig ironisch zu wirken.
"Aber man gönnt sich ja sonst nichts. Silvester ist doch schließlich zum Feiern da."
"Ja und wenn du erstmal Kinder hast, dann ist jeder Tag zum Feiern da."
"Wegen den Kindern?"
"Nein. Wegen dem Alkohol."
Ich sagte nichts darauf. Ich schaute sie nur an.
"Ich geh rauf in die Zwei und hole die Krankenakten."
Ich stand noch eine kurze Weile so da und sah ihr hinterher. Ihre Worte halten in meinem Kopf nach. Meinte sie das ernst? Ich entschied, so zu tun als hätte ich diesen Satz nicht gehört. Am Ende macht eh jeder was er will und jeder trägt die Verantwortung für sich selbst. Ich war nie gut darin, mich in fremde Angelegenheiten einzumischen und bislang fuhr ich damit auch ganz gut. Schließlich hatte ich genug mit mir selber zu tun. Sicher, ich machte mir teilweise das Leben schwerer als es war, aber ich konnte nicht anders. Immer wenn ich erkannte, dass ich mir unnötig Sorgen gemacht hatte oder mir vielleicht hätte welche machen sollen, war es zu spät. Meistens erhielt ich dann auch schon die Quittung für mein Handeln. Gott, ich war 23. Warum jetzt irgendwas ändern, wozu ich noch genug Zeit hatte. Ich werde also weiterhin jede freie Nacht mit den Jungs verbringen und ansonsten auf dem Dach der Stadtbibliothek sitzen. Aber vorher musste ich Silvesterwunden versorgen.
Die Arbeit war anstrengend, keine Frage und ich wäre manchmal gern diejenige gewesen, die sich behandeln lässt. Aber es gab auch Methoden, sich den Arbeitstag zu versüßen, auch in einem Krankenhaus.
Ab und an wurde ich von Patienten angemacht. Meist recht plump und nicht sonderlich einfallsreich und meist ignorierte ich das auch, aber ab und an, tat es mir schon gut. Da war mir die Meinung eines betrunkenen Penners auf einmal extrem wichtig und ich bildete mir teilweise recht viel darauf ein, wenn er mir mit seiner Fahne und mit nur noch einem Zahn im Mund sagte, wie schön doch meine Augen seien.
Einer hat auch mal zu mir gesagt, er wolle meine Augen essen, weil sie so schön dunkel seien. So schwarz wie Oliven. Da hab ich eine von den Schwesterschülerinnen weitermachen lassen. Eine mit blauen Augen.
Es gab aber jemanden, dessen Meinung mir tatsächlich ziemlich wichtig war. Und ich konnte mir selber nicht mal erklären weshalb.
Dr. Chris Jahnes. Ein Assistensarzt im vierten Jahr. Er war groß und hatte stahlblaue Augen. Er sah wirklich gut aus. Und er war immer extrem nett und meistens plauderten  ...
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