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… was Ben bisher erlebt hatte, übertraf sie den alten Richter noch um Längen. Das Syndikat hatte ihn herausgefordert, er würde diese Herausforderung annehmen! Das hatten sie nicht umsonst getan! Der Gedanke, daß sein Freund Tareb Sadde für ihn sein Leben lassen mußte, lastete schwer auf Ben.
   Ben erreichte seinen Parkplatz an der Themse, zog die Plastikhauben von seinen Füßen und legte sie zusammen mit den Handschuhen in die mitgebrachte Tasche. Robinsons BMW stand längst wieder in der Nähe der Tennishalle, unverschlossen, verlassen. Generalstabsmäßig war das Einmann-Unternehmen abgelaufen. Mit schnellen Schritten eilte Ben zum Schiff.
   Als er das Casino durch sein Büro wieder betrat, war es kurz nach 23 Uhr. Freundlich lächelnd löste er seinen schottischen Kollegen Sean ab; er sah ihm an, daß es gut gelaufen war am heutigen Abend. Benjamins Lächeln war um keinen Deut weniger freundlich als an den anderen Abenden, seine Hand warf so routiniert wie eh und je; seine Gefühle jedoch waren eingefroren.

***

   Leichtes Schneegestöber fegte über die Szene, zahllose Flocken trafen das Gesicht der jungen Frau, schmolzen, lösten sich auf, liefen an ihren Wangen hinab, vermischten sich mit dem Salz ihrer Tränen. Ihre Augen waren starr auf die Ausschachtung im Boden gerichtet, mehr als 2 Meter lang, einen knappen Meter breit, drei Meter tief. Weiße Kristalle wirbelten hinunter, legten sich unsichtbar auf den ebenso weißen Sarg.
Die Trauerfeier war nach einer viertel Stunde beendet, der weltoffene Pastor, der sich ohne Umschweife bereit erklärt hatte, einen Moslem zur letzten Ruhe zu begleiten, war gegangen, die Trauergemeinde unter sich. Benjamin sprach ein paar Worte über seinen Freund, den alle Anwesenden als exzellenten Kameraden kennengelernt hatten; alle Kollegen vom Schiff waren erschienen, nicht einer ließ sich entschuldigen.
Als Ben geendet hatte, war die Fassungslosigkeit über die Wahnsinnstat, die sich keiner erklären konnte, am aller wenigsten Janet, bei den Umstehenden noch immer groß. Die junge Frau hatte die Zeremonie, angelehnt an Benjamin, beinahe teilnahmslos verfolgt. Ihre offenen Augen schauten, sahen aber nicht.
Gedanken irrten verloren durch ihren Kopf, Phrasen wie: Das Leben geht weiter. Was soll nun werden? Das Kind wird ohne Vater aufwachsen und ähnliches. Keine einzige davon lieferte ihr eine Erklärung für das Geschehene.
   Ben brachte sie nach Hause, er spürte ihr Verlangen nach Gesellschaft,  …
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